Arnos Kolumne

Plexiglasscheibe als Slalom-Parcours

Arno über die lustigsten Corona-Fails.

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Es gibt doch überall diese Plexiglas-Scheiben zum Schutz vor Corona. An der Supermarkt-Kasse, am Schalter, an der Info-Theke. Ist euch schonmal aufgefallen, dass man die Person so gut wie nie hören kann, die einem gegenüber steht? Denn klar: Dazwischen ist die Scheibe. Groß, hoch, breit, aber nicht unüberwindbar.

Was machen also 90 Prozent der Menschen - ich selbst eingeschlossen? Sie sprechen, sie rufen, sie gestikulieren. Und nachdem sie merken, dass das nicht erfolgsversprechend ist, stellen sie sich einfach neben die Scheibe und erzählen ruhig weiter. Wie ein Slalom-Parcours.

Als ich das letztens bei meinem Stamm-Bäcker beobachtet habe, musste ich sehr lachen. Die nächste absurde Situation hat mein Kollege Jack erlebt:

Auf seinem Flug nach London kam die Stewardess zu ihm, wollte ihm leise etwas mitteilen. Sie ist also dichter gekommen, hat sich vor ihn gebeugt, und direkt vor seinem Ohr die Maske heruntergezogen und losgeredet. Alles, damit er sie besser verstehen kann. Es macht keinen Sinn, es ist aber so herrlich menschlich und zeigt, dass wir uns nach Nähe und Kommunikation sehnen. Und dass wir vergesslich sind.

Meine Kollegin Julia aus der Morgencrew vergisst immer öfter, dass sie eine Maske trägt. Auch während sie 45 Minuten auf dem Crosstrainer schwitzt.

Es gibt viele solcher Corona-Fails und -Missgeschicke. Eine, die ich gestern wieder beim Einkaufen beobachten konnte: Ein Mann musste niesen und konnte im Bruchteil einer Sekunde vorab die Maske abnehmen: Nach dem Niesen hat er die Maske wieder aufgsettzt. Und konnte sie weiter benutzen.

Es ist amüsant und sicher nicht böse gemeint. Es ist einfach nur menschlich.

Professor Drosten und Gesundheitsminister Spahn würden mit dem Kopf schütteln. Und danach weiter beraten, vielleicht sogar neben der Plexiglasscheibe. Euer Arno

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