Luxemburg

Luxemburg verschärft Maßnahmen

Die luxemburger Regierung verstärkt Kampf gegen Corona-Pandemie

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Luxemburg Grenzübergang Schengen - Foto: Romain Fellens/dpa

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärft Luxemburg seine Maßnahmen: Voraussichtlich ab diesem Donnerstag müssen Gastronomie sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen bis zum 15. Dezember schließen. Ein entsprechendes Gesetz hat die Luxemburger Regierung am Montag auf den Weg gebracht. Das Parlament soll am Mittwoch darüber abstimmen, so dass die neuen Regeln in der Nacht zum Donnerstag in Kraft treten könnten.

"Wir ziehen heute die Notbremse", sagte Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel. Die sozialen Kontakte "müssen für drei Wochen auf ein Minimum reduziert werden". Künftig dürften nur noch maximal zwei Personen, die nicht zum Haushalt gehören, eingeladen werden. Bisher lag die Zahl bei vier Personen. "Wir bitten darum, dass man drei Wochen auf bestimmte Dinge verzichtet."

Laut Gesetz müssen Kinos, Theater und Fitnessstudios dicht machen, Museen und Bibliotheken bleiben offen. Der Schulbetrieb soll weiterlaufen, für obere Klassen soll es Wechselunterricht zwischen Präsenz und "Homeschooling" geben.

Luxemburg kämpft seit Wochen gegen hohe Corona-Infektionszahlen. Die bisherigen Maßnahmen hätten aber nicht gereicht, um einen Trend nach unten zu bekommen, sagte Bettel. Die Lage sei "nicht katastrophal", aber das Niveau der Infektionen sei immer noch zu hoch. "Wir dürfen nicht Gefahr laufen, keine Betten in Intensivstationen mehr zu haben. Diese Gefahr besteht."

Seit Ende Oktober gilt in Luxemburg eine nächtliche Ausgangssperre von 23.00 bis 6.00 Uhr und eine verstärkte Maskenpflicht - immer dort, wo mehr als vier Personen zusammentreffen.

Die neue Corona-Welle hat das zweitkleinste Land der EU mit gut 600 000 Einwohnern hart getroffen. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) liegt Luxemburg bei der 14-Tage-Inzidenz, also der Zahl der Neuinfektionen binnen 14 Tagen pro 100 000 Einwohner, mit 1279 derzeit an der Spitze (Stand 23. November). Für die hohen Zahlen macht Luxemburg auch ein hohes Testaufkommen verantwortlich.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenzrate lag zuletzt bei 641 (9. bis 15. November). In der Woche davor hatte sie bei 659, in den sieben Tagen davor bei 750 gelegen. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Rate am Montag bei rund 143. 266 Menschen sind in Luxemburg bislang in Zusammenhang mit einer Infektion gestorben (Stand 22. November). 226 Menschen befinden sich in Kliniken, davon 45 auf Intensivstationen.

Mitte Dezember erwarte die Luxemburger Regierung rund 45 000 Impfstoffdosen, hieß es. Möglichst noch diese Woche wolle man Pläne für eine Impfstrategie und die nötigen Impfzentren vorlegen. -dpa

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